Anna Stolln - Grube St. Anna

 

 

Der Anna-Stolln wurde vermutlich 1470 als Tiefer Rothenfurter Stolln begonnen, lag aber später eine unbekannte Zeit brach. Ab 1550 setzte der Freiberger Bergmeister Simon Bogner die Arbeiten auf dem nunmehr Bogners tiefer Stolln zu Rothenfurth genannten Stolln fort.

Von seinem heute verschlossenen Mundloch bei Rothenfurth an der Mulde wurde der Stolln insgesamt etwa 5 Kilometer auf dem Halsbrücker Spat, dem Hauptgang des Halsbrücker Bergbaus, bis zu der 1670 verliehenen Grube St. Anna vorgetrieben, diese nutzte den Stollen als Wasserlösungsstolln.

Abgebaut wurden in dieser Zeit Kupfer, Blei- und silberhaltiger Bleiglanz sowie auch Eisenerz und Schwefelkies.

Im 19. Jahrhundert wurde der Stolln großräumig verumbrucht, im Bereich des Schaller Schachtes verstuft und später bis unter Tuttendorf getrieben.

Er diente nun der Wasserabführung der Turbinen der Grube Oberes Neues Geschrei und eines Lichtloches des Rothschönberger Stollns.

Das Gefälle des Stollns ist zwar nicht dokumentiert, dürfte aber ausreichend sicher mit 2‰ angenommen werden können. Damit beträgt die Fallhöhe des Aufschlagwassers zwischen Aufschlagrösche und Stollnsohle ca. 30 Meter.

Der Anna-Stolln brachte etwa 50 Meter Teufe ein, die Grubenbaue reichten bis zu 260 Meter in die Tiefe.

In den 1930er Jahren ging im Bereich der Grube St. Anna letztmalig Bergbau um, Ziel des Abbaues waren Bleiglanzvorkommen.

 

Heute kann noch der Stollnumbruch und Teile des Hauptstollntraktes sowie einige Flügelörter befahren werden, die Radstube eines tonnlägigen Schachtes hat sich ebenfalls erhalten.

Das Grubengebäude ist nicht öffentlich befahrbar, die gesamte Anlage schützt sich schon alleine durch seine baulichen Gegebenheiten und den in manchen Strecken vorherschenden matten Wettern vor unliebsamen Besuchern.

 

Mein besonderer Dank gilt hier den Schlüsselmeistern und meinen Freunden, welche mir die Befahrung in diesen historischen Bergbau ermöglichten!

 

                                     GLÜCK AUF !

 

 

 

Kurve an einem Streckenabzweig, Gestänge aus der letzten Betriebsperiode um 1930