Egloffsteiner Felsenkeller

 

Eingebettet im tief eingeschnittenen Tal der Trubach inmitten der Fränkischen Schweiz liegt das malerische Städtchen Egloffstein mit seiner auf einem Dolomitsporn ragenden Burg.

Steile Gäßchen und Strassen, geziert von alten Fachwerkhäusern und Scheunen ziehen sich vom Tal den Berg hinauf zur Burg.

Schon um 1727 werden zwei Sandkeller erwähnt, welche in die relativ weichen  Sand- und Eisensandsteinschichten unter dem Dolomitkalk als Steinbruch und zur Herstellung von Scheuersand getrieben waren.

Der Scheuersand diente als Reinigungsmittel und war eine begehrte Handelsware, chemische Produkte gab es noch nicht.

Somit findet sich die Gründung der Egloffsteiner Felsenkeller im Sandbergbau.

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Keller auch von den örtlichen Brauereien sowie von den Anwohnern als Bier- u. Lagerkeller benutzt, die Sandgräberei wurde bis Ende der 1930er Jahre betrieben und nach dem Einsturz eines Kellerteiles im Jahre 1940 verboten.

Viele der ursprünglichen Querverbindungen zwischen den langgezogenen Gängen wurden abgemauert, in den Gängen wurden Stützmauern und Pfeiler eingebaut.

Das bis dahin auf eine Länge von 680m entstandene Kellersystem besteht

aus 14 parallel verlaufenden, bis zu 35m langen und durchschnittlich 1,80m hohen und bis zu 4m breiten Gängen. Zwei Kellereingänge befinden sich am Fuße der Mitte der 1990er Jahre neu erbauten Hangstützmauer, einen weiteren Zugang bietet der mit über 60 Stufen versehene Treppenschacht in der Zehntscheune.

Die Firste und zu großen Teilen auch die oberen Stöße der Baue werden durch den härteren Eisensandstein gebildet, welcher sich farblich schön von dem anderen Gestein abhebt.

Zwischen dem überlagernden Dolomit und den Sandsteinschichten befindet sich eine wasserundurchlässige Tonschicht, so daß die Keller bis auf wenige Stellen relativ trocken sind.

Nur wo diese Tonschicht verletzt wurde, - so beim Durchtreiben des Treppenschachtes unter der Zehntscheune und bei einem heute vermauerten Luftschacht,- sickert Wasser in die Kellergewölbe ein und hinterläßt neben einem Wasserbecken am Fuße der Treppe auch feinste Kalkausscheidungen in Form von Sinter.

Einige Kellerparzellen werden privat genutzt und sind verschlossen.

Der größere Teil der Keller ist ganzjährig geöffnet, es gibt keine Beleuchtung und der Zutritt ist frei. 

Damit dies auch so bleibt, beachtet bitte die Fledermausschutzzeit von Oktober bis April und hinterlasst keinen Müll oder Graffity.

Für an der Geschichte der Keller interessierte Besucher bietet das örtliche Fremdenverkehrsbüro (gleich über den Kellereingängen) auch Führungen an.

 

Eine kurze Videobefahrung durch die Keller:

Egloffsteiner Felsenkeller