Erzbergwerk BZH

 

 

Unweit eines großen Meteoritenkraters, eingebettet in die Hänge und Hochflächen eines Juragebirges befinden sich diese bereits in der Keltenzeit bekannten und ausgebeuteten Bohnerz - u. Doggererzlager.

Auch die Römer sicherten sich diese Erzvorkommen, der Limes wurde von seiner ursprünglich geplanten, topografisch günstigeren Linie in einem großen Bogen um die Lagerstätten herum geführt.

Die Bohnerze, meist eingelagert im Lehm natürlicher Karsthohlräume und Klüfte, wurden anfangs in nahe aneinander gereihten Trichtergruben mit max. Teufen bis 12m abgebaut.

Die Doggererze, flözartig mit Mächtigkeiten von 0,50m bis 2,5m im Doggersandstein gebettet, wurden zunächst an den Ausbissen der Flöze in kleinen Tagebaugruben gewonnen.

Um 1800 ging man in einigen Gruben mit der Auffahrung von Stollen und Strecken in den Tiefbau über, wobei die Teufen oder Überdeckung der Baue nirgends die 30m Marke überschritt.

Allerdings erreichte manche Grube eine beachtliche Streckenausdehnung, so z. B. die auf Bohnerz bauende

Grube RB (< Erzbergwerk RB).

 

Die Doggererzgrube BZH wurde urkundlich von 1856 - 1858 bebaut.

Das (vermutlich zweisöhlige) Grubengebäude war über einen Tagesschacht und zwei Stolln aufgeschlossen, abgebaut wurde in langgezogenen Kammern, welche gleichzeitig der Streckenförderung dienten.

Hereingewonnen wurde das Haufwerk mittels händischem Bohren und Schrämmen, die Förderung nach Übertage erfolgte mit einer Art Schubkarre.

Die geschlägelten Strecken und Baue haben durchwegs eine Höhe von 1,50 - 1,70m bei einer Breite von maximal 2m, auch die Kammerbaue besitzen ähnliche Dimmensionen.

In den späten 1930er Jahren fand nochmals ein kurzzeitiger Untersuchungsbergbau statt, jedoch waren die Erzgehalte mit

18-23 % Fe unbefriedigend, zu einer Abbautätigkeit kam es nicht mehr.

Der Tagesschacht ist verfüllt, ausdrückende Masse ist in einer der Strecken sichtbar. Übertage zeugt eine stark bewachsene Pinge von diesem Schacht.

Der Stollen der (nicht nachgewiesenen) oberen Sohle ist verbrochen, sein Mundlochbereich jedoch anhand einer Einkerbung und kleinen Halde am Waldhang erkennbar. Dieser Stolln könnte möglicherweise auch nur ein Suchstolln gewesen sein, über seine Länge und Ausdehnung ist nichts bekannt.

Sollten zugehörige Baue einer oberen Sohle existiert haben, so sind diese heute nicht mehr befahrbar.

Angrenzend an das Grubengelände befindet sich ein Gewölbekeller, welcher wohl früher als Eiskeller genutzt wurde.

Ob dieser Keller in unmittelbarem Zusammenhang zu dem Bergwerk stand ist nicht bekannt.

 

Befahrungsvideo, hier kann mitgelitten werden:

Erzbergwerk BZH

 

Ein ehem. Eiskeller am Grubengelände, ob dieser mit dem Bergbau in Zusammenhang stand ist unbekannt.