Flußspatgrube Erika

 

Die Anfänge des Bergbaues auf dem Erikagang bei Säulnhof sind nicht genau dokumentiert, doch darf davon ausgegangen werden, daß um 1910 erste bergbauliche Tätigkeiten am Gangausbiß nordwestlich der 

späteren Grubenanlagen stattfanden.

Im Jahre 1923 erwerben Hans Schanderl aus Paulsdorf und der Ingenieur Thurm aus Amberg die Ausbeuterechte des damals noch "Grube Lanzenleite" genannten Bergwerkes.

1926 wird ein hölzernes Fördergerüst aufgestellt und der Schacht bis Ende 1927 auf 39 Meter niedergebracht, es bestanden eine 28m Sohle und eine 38m Sohle.

Wegen der schlechten Absatzlage des Spates muß der Eigner 1930 Konkurs anmelden, der Grubenbetrieb wird eingestellt.

Noch im gleichen Jahr ersteigert Emil Hofmann aus Schweinfurt die Flußspatgrube, gründet 1931 die "Mineral- u. Granitwerke Emil Hofmann" und gibt dem Bergwerk den Namen "Grube Erika".

Die zwischenzeitlich abgesoffene Grube wird gesümpft und wieder für

die Flußspatproduktion vorgerichtet.

1938 wird ein neuer doppeltrümiger Förderschacht abgeteuft und ein neues Fördergerüst, wieder zu großen Teilen aus Holz aufgestellt.

Bis 1942 erreicht der Schacht eine Teufe von 120 Meter, Sohlen sind bei 51m, 70m, 90m und 120m angesetzt und aufgefahren.

Im Mai 1945 ersäuft die Grube infolge eines Stromausfalles durch Bombenangriffe auf den Energieversorger.

In den Jahren bis 1948 finden nur Aufschluß- u. Wasserhaltungsarbeiten statt, danach läuft die Flußspatproduktion wieder an.

1952 wird von der 120mS ein Gesenk (BlScht. 1) bis zu einer neuen 150mS niedergebracht, später wird dies noch bis zur 180mS abgeteuft.

1953 wird auch der Hauptschacht bis zur 180mS durchgeteuft.

1961 folgt Blindschacht 2, der von der 180mS bis zur 230mS niedergebracht wird, eine 203mS lag dazwischen.

Mit dem Abteufen des Blindschachtes 3 im Jahre 1966 wird noch eine 

255mS aufgefahren und bis 1967 die 280mS als tiefste Sohle der Grube erreicht.

Das Grubengebäude war über Strecken und Wetterüberhauen mit den Bauen der in der Nachbarschaft liegenden Gruben Hermine, Cäcilia und Joachim durchschlägig, letztere zählte ab 1968 als Betriebsabteilung zur Grube Erika.

In dieser Zeit förderte die Grube mit einer Belegschaft von 30 Mann täglich bis zu 9 Tonnen Rohspat.

1968 erwirbt die Firma "Flußspatwerk Schwarzenfeld, vorm. Anton Kallmünzer" die Grube Erika.

1973 wird die Grube mangels bauwürdiger Vorräte in der Teufe stillgelegt, 1974 der Förderturm abgerissen und der Schacht verfüllt.

Ende der 1970er Jahre wurden auch die angeschlossene Aufbereitung und andere Gebäude geschleift.

Heute erinnert nur noch wenig an die bergbauliche Vergangenheit dieses Ortes.

 

Daten entnommen aus:

Mineralienatlas

 

Werkstatt- u. Garagengebäude, heute Privat als Wochenendhaus genutzt
Ehemaliges Trafohaus der Grube Erika
Fördermaschinenhaus und Bürotrakt, unter dem kleinen Spitzgiebeldach sind noch die Seilauslässe erkennbar. Rechts neben dem Monsterreifen befand sich der hölzerne Förderturm und der doppeltrümige Hauptschacht.
Der 1974 verfüllte und mit einer Betonplatte abgedeckte, ehemals 180 Meter tiefe Förderschacht der Grube Erika
Der ehemalige Bürotrakt, heute Treffpunkt eines Motorradclubs
Fördermaschinengebäude und Verwaltungstrakt (links) von der Rückseite
Zu Betriebszeiten der Grube als Wohnhaus genutzt, heute in Privathand.
Ebenfalls ein ehemaliges Betriebsgebäude der Grube und heute in Privatbesitz.