Eisenerzbergwerk Grube Leonie ( IV )

Im nordöstlich der Stadt Auerbach i. d. Opf. gelegenen Grubenfeld Leonie begannen am 13. August 1970 die Abteufarbeiten für den knapp 200 Meter tiefen Schacht Leonie IV. 

In 180 Meter Teufe wurde die Hauptförderstrecke im Kreideerzlager aufgefahren.

Nach sieben Jahren Erschließungsarbeiten mit Kosten von 108 Millionen DM ging am 10. Oktober 1977 die Erzförderung in Betrieb.

Gleichzeitig begannen in der südlich von Auerbach im Grubenfeld Nitzlbuch fördernden Grube Nitzlbuch die Stilllegungsarbeiten. (Siehe vorheriges Kapitel)

Zum Einsatz kam eine moderne Turmförderanlage mit Vierfachseilbetrieb im doppeltrümigen Schacht. Im Fördertrum war ein Skip mit 12 Tonnen Fassungsvermögen eingesetzt, das andere Trum war der Seilfahrt und dem Materialtransport vorbehalten.

Untertage waren Teilschnittmaschinen im versatzlosen Bruchabbau eingesetzt.

Gefördert wurden Brauneisen - und Weißeisenerze.

Bei einer Belegschaft von 350 Personen in 1982 wurden pro Mann und Schicht (pM/S) 12 Tonnen gefördert.

Das geförderte Erz wurde nach der Vorbehandlung in einer Mischbeetanlage per LKW zur Maxhütte nach Sulzbach-Rosenberg abgefahren.

Als die betreibende Maxhütte 1987 Konkurs anmelden mußte, bedeutete dies gleichzeitig auch das Ende der Grube Leonie sowie dem Bergbau in Auerbach.

Die Grube Leonie war zudem die letzte fördernde Eisenerzgrube in Deutschland.

Im Mai 1987 wurde die Erzförderung eingestellt, im November 1989 waren die Sicherungs -und Verwahrungsarbeiten mit dem Abschalten der Pumpen und der Verfüllung des Wetterschachtes Reichenbach als letzten Zugang zum Grubengebäude abgeschlossen.

Insgesamt wurden in der knapp zehnjährigen Betriebszeit 5,2 Millionen Tonnen Eisenerz mit einem Fe - Gehalt von durchschnittlich 47% abgebaut und gefördert.

Sichere 14 Millionen Tonnen und geschätzte 20 Millionen Tonnen Eisenerz verblieben in der Lagerstätte.

Auf dem ehemaligen Werksgelände hat sich der weithin sichtbare Förderturm erhalten, der Schacht selbst ist verfüllt.

Durch die Art des Erzabbaues entstand ein weitläufiges Bruchfeld, welches heute Naturschutzgebiet ist und seltene Tierarten beheimatet.

 

Ein kurzer Blick in die ehemalige Schachthalle:

Erzbergwerk Leonie

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenerzbergwerk_Leonie

 

Alle Aufnahmen 1985

Förderturm Schacht Leonie IV mit Bandanlage zum Mischbeet (rechts) und Bandbrücke zur Bergehalde (links)
Noch wird gefördert
Die Förderanlagen aus südöstlicher Richtung
Das Pumpengebäude am Schacht, davor eine O&K Diesellok zum Verschub auf dem Werksgelände
Bergschäden an der aufgelassenen Ortsverbindungsstraße Auerbach - Reichenbach (im Hintergrund)
Bergsenkung an der alten Straße, der Trichter ist mit Wasser gefüllt
Wetterschacht und Notfahrung Reichenbach. Das Turmgerüst stand bis zur Schließung der Erzgrube Nitzlbuch über deren Wetterschacht Bernreuth
Wetterschacht und Notfahrung Reichenbach. Von dieser Anlage ist heute nichts mehr zu sehen.
Schrägschacht Schleichershof der Grube Leonie I von 1860 im Grubenfeld Leonie
Alte Halde der Grube Leonie I von 1855 im Grubenfeld Leonie