Blei- und Silbererzbergwerk Carlszeche

Einen Kilometer westlich des Städtchens Wallenfels im Frankenwald bestand im Silberberg die auf Bleiglanz und Silbererz bauende Grube Carlszeche.

Erste schriftliche Aufzeichnungen um 1400 bezeichnen die Stollen als "Alt Gebeue", somit dürften die Anfänge des Bergbaues weit älter sein.

Der tief eingeschnittene Talkessel wird von markanten tektonischen Verwerfungszonen gesäumt. Vielfach wurden diese Verwerfungen im Laufe der tektonischen Bewegungen von aus der Tiefe aufsteigenden heißen Wässern imprägniert, welche reichlich Quarz und seltener verschiedene Erzminerale mit sich führten.
Dadurch entstanden auch die silberhaltigen Bleiglanzlagerstätten in den Quarzgängen des Silberberges.
Aus dem 15. und 16. Jahrhundert  gibt es Nachweise zu zahlreichen Abbaustellen, welche über die Jahrhunderte immer wieder in Betrieb waren.
Für die Wirtschaft des Hochstifts Bamberg, welche die Gruben in vorgenanntem Zeitraum betrieb, hatten diese große Bedeutung. Die spätere Carlszeche lieferte unter ihrem historischem Namen "St. Anna und St. Veit" über Jahrhunderte hinweg Blei für die Buchdrucker und Silber für die bischöfliche Münze.
Nach dem 30jährigen Krieg endete die Blütezeit dieses Bergbaues.
Bis in das 19. Jahrhundert wurde hier immer wieder mit wechselndem Erfolg Bergbau betrieben, nach dem Ende des ersten Weltkrieges verschwanden die letzten Zechengebäude.
Versuche, wärend der Autarkiebestrebungen 1938 den Bergbau wieder zu beleben blieben erfolglos.
Heute zeugen von der traditionsreichen Grube nur noch der Stollenmund der Carlszeche, der Stollen selbst ist verbrochen und das Grubengebäude nicht mehr befahrbar. Ein weiterer in unmittelbarer Nähe bestehender Stollen führt einem Quarzgang folgend ca. 150m gerade in den Berg und besitzt zwei nur wenige Meter lange Querschlagansätze.
Über die Funktion und Entstehung dieses gut erhaltenen Stollens gibt es keine Informationen, doch dürfte dieser im Zuge der Rohstoffsuche in den 1930er Jahren entstanden sein. 
Das Mundloch dieses Stollens ist heute vergittert, auf der Sohle steht das Wasser bis zu einem Meter hoch.
 
Alle Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1994, die Skizze der in diesem Jahr noch befahrbaren Baue ist nicht maßstäblich.
Die Qualität der Aufnahmen entsprechen meinen damaligen Möglichkeiten.
Das Mundloch des Stollens zur Carlszeche.
Der "Nebeneingang" von 1994, heute verbrochen und durch vom Hang nachrutschenden Tonschiefer verschüttet
Das 1994 fast komplett verschüttete und verbrochene Mundloch des Maschinenstollens von 1938
Stollen Carlszeche hinter dem Eingangsverbruch, auf der Sohle Stauwasser
Suchstollen, Wasserstand ca. 0,50m
Kalksintertöpfchen mit Kupferkalkausscheidungen
Quarz mit Bleiglanz an der Firste einer abgebauten Gangspalte
Aufstieg durch einen abgebauten Erzgang
Versinterte Ortsbrust
Suchstollen
Skizze der 1994 noch befahrbaren Baue. Der Plan ist nicht maßstäblich und dient lediglich der groben Übersicht.