Gerchskeller (Georgskeller), Oberfranken
Der im Volksmund sogenannte Gerchskeller (zu Deutsch Georgskeller)
ist ein schönes Beispiel eines typischen Bauernkellers aus der Zeit des 17./18. Jahrhunderts.
In den teils klüftigen Buntsandstein des Albtraufes der Fränkischen Schweiz getrieben, waren solche Felsenkeller in den Zeiten vor der Erfindung von Kühlschränken die natürliche Möglichkeit, Lebensmittel und Getränke (meist Bier) bei gleichbleibenden kühlen Temperaturen und einer geringen Luftfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum zu lagern.
Eine dünne Tonschicht über dem Sandsteinhorizont schützte den Keller vor Nässe und eindringendem Wasser.
Der hier angesprochene einsöhlige Lagerkeller wurde in der Geschichte seines Bestehens mehrmals ausgelängt und erweitert.
Bestand anfangs um 1680 nur die kurze in die Tiefe führende Treppe mit einem anschließenden ca. 10m langen Gang, so kamen im Laufe der Jahre mehrere abzweigende Seitengänge hinzu und der Hauptgang wurde verlängert.
Die Seitengänge waren vormals durch hölzerne Türen vom Hauptgang abgetrennt.
Vermutlich haben noch andere im Ort lebende Familien hier Lagermöglichkeiten vom Kellerbesitzer gepachtet, nicht jedes Anwesen verfügte über einen eigenen Keller und das Anlegen eines Felsenkellers war teuer. Nur die Bauern, Großgrundbesitzer und Brauereien konnten sich solche Keller leisten.
Die mittels Schlägel und Eisen händisch in den Sandstein getriebenen Gänge wurden im Bereich von Klüften und Lockermassen mit gemauerten Stützen und Gewölben aus Backsteinen oder/und Kalkstein gesichert.
In einem der Seitengänge hat sich ein Faßlager erhalten,
Fledermäuse, die Dorfjugend und anonyme Alkoholiker scheinen sich hier auch manchmal wohl zu fühlen.
Da der Felsenkeller nach wie vor einen Besitzer hat wird auf eine genaue Ortsangabe verzichtet.
Zur Ausleuchtung der Motive wurde Karbid- u. LED-Geleucht verwendet.