Zinnerzbergwerk Mauritius - Hengstererben/CZ
Die Lagerstätte Hengstererben bei dem gleichnamigen Ort nahe Abertamy im böhmischen Teil des Erzgebirges war die größte Zinnerzlagerstätte im westlichen Erzgebirge und die drittgrößte in der Tschechischen Republik.
Mit kurzen zeitlichen Unterbrechungen wurde hier fast 400 Jahre - von 1545 bis 1944 - Zinnerz gefördert.
Die seit ältesten Zeiten fördernde Grube Mauritius verfügte neben dem Hauptschacht Mauritius mit zuletzt 230m Teufe über mehrere Stollensohlen, welche der Entwässerung und auch Förderung dienten.
In der Blütezeit des Bergbaues im 16. Jahrhundert, als auch oberflächennah Reicherze gewonnen wurden, lag die Förderung nach Schätzungen sogar bei 7000 - 10.000 Tonnen.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewann man über 1000 Tonnen Zinn.
Das hauptsächlich geförderte Erz war Kassiterit (Zinnstein, SnO²).
In dem landschaftlich sowie montanhistorisch sehr interessanten Gebiet haben sich neben zahlreichen und zum Teil großen Pingen auch einige Stollen und Grubengebäude erhalten.
So z.B. der zur Grube Mauritius gehörende Stollen Christof, welcher 1540 angeschlagen und 2008 im Mundlochbereich aufgewältigt und mit neuer Bruchsteinmauerung versehen wurde.
Der Stollen soll bis Ende 2014 unter anderem mit Mitteln einer EU-Förderung für regionale Entwicklung zu einem Besucherbergwerk mit ca. 600m Führungsweg, in den auch der Hauptschacht und eine große Abbauweitung eingeschlossen sind, ausgebaut werden.
Anfragen zu einer Stollenführung sind in dem kleinen, privat geführten und sehenswerten Bergbaumuseum im nahen Ort Hengstererben möglich. Der Eintritt hierzu ist frei.
Da der Ausbau zu einer Besuchergrube noch nicht abgeschlossen ist, sind für eine Befahrung des Stollens Schutzkleidung, Gummistiefel und eigenes Geleucht erforderlich. Ferner sollte man zumindest im Mundlochbereich keine Platzangst zeigen.
Mehr Infos zu diesem Revier unter:
http://www.unbekannter-bergbau.de/inhalte/spot_12_2012_hengstererben.htm