Eisenerzbergwerk RB

Der Bergbau auf Eisenerze begann in dieser Region vor über 2000 Jahren und ist durch archäologische Funde aus der Keltenzeit um 500 vor Christi belegt.

Lange Zeit wurden die oberflächennahen Erze in offenen Tagebauen und kleinen, ca. 8-12m tiefen Schächten gewonnen. Von den Schächten führten meist sternförmig abgehende kurze Strecken in den Berg. Wurde so ein Schacht zu tief, brachte man direkt daneben den nächsten Schacht nieder.

Mit dem Untertageabbau durch Anlegen erster Stollen und Strecken wurde nachweislich 1783 begonnen.

Ziel dieses Bergbaues waren mit Letten und Ton gefüllte Karstschlote und Karsträume, in welchem sogenannte Bohnerze - kleine oft nur zentimetergroße Erzkügelchen - eingeschlossen sind.

Die hier beschriebene Grube hatte eine Streckenausdehnung von knapp 1000 Metern, wobei die natürlich vorhandenen und ehemals mit Letten ausgefüllten Hohlräume mit kurzen Stollen verbunden waren. 

In manchen dieser Hohlräume, welche eine Höhe bis zu zehn Metern erreichten, wurden Trockenmauern errichtet und der verbleibende Raum mit Bergematerial von den naheliegenden Abbauen versetzt.

Gefördert wurde mit hölzernen Schubkarren, die Förderstrecken waren zu diesem Zweck mit Holzdielen ausgelegt.

Zwischen 1807 und 1817 betrug die Ausbeute an lehmfreien Bohnerzen durchschnittlich 2000 Zentner pro Jahr bei einer Belegschaft von 15 Bergleuten. Die Grube gehörte somit zu den ertragreichsten Bergwerken in der Region.

1866 wurde der Abbau eingestellt, Teile des Bergwerkes und seiner wenigen Tagesanlagen verfielen danach.

In den 1930er Jahren wurde im Zuge der Autarkiebestrebungen des dritten Reiches wenige Meter nordwestlich der Grube ein Stollen aufgefahren, dieser führt ca. 180 Meter gerade in den Berg und weist keine Besonderheiten auf.

Wegen erheblicher Steinschlag- und Unfallgefahr und auch zum Schutz einer großen Fledermauspopulation wurden die Stollen 2011 durch massive Gitter verschlossen, somit ist das Grubengebäude heute nicht mehr befahrbar.

Dem interessierten Besucher bietet sich jedoch ein informativer und ausgeschildeter Bergbaurundweg an, welcher die verschiedenen Stationen des einstigen Bergbaues berührt.

 

Kunstvolle Trockenmauern in einem ehemaligen Abbau
Bohnerz, erbsengroße braune Kügelchen
Rauchquarzkristalle an der Firste einer Strecke