Eisenerzbergwerk BMW 

 

Schon Mitte des 16. Jahrhunderts fand in diesem Teil eines deutschen Mittelgebirges reger Bergbau statt. Eisenerz, Gold, Alaun und Schiefer waren die begehrten Rohstoffe.

Der Bergbau auf Eisen begann sogar bereits vor über 900 Jahren, abgebaut wurden die damals leicht gewinnbaren oberflächennahen und zu Brauneisen verwitterten Erze, welche den "Eisernen Hut" der später im Tiefbau gewonnenen Erzlager darstellten.

Ab dem späten 19. Jahrhundert konnte auch das silikatische, nicht verwitterte Chamositeisenerz verhüttet werden und der Eisenerzbergbau entwickelte sich von bis dahin in kleinen Stollenbetrieben und Tagebauen geführten Abbauen zu großen und über mehrere Sohlen bauende Tiefbaugruben.

Der Betrieb der hier beschriebenen Eisenerzgrube wurde 1872 aufgenommen.

Die halbsteil und flach einfallenden Erzlager wurden topographisch begünstigt über mehrere Stollensohlen erschlossen, welche durch Überhauen, Fahrten/Wetterschächte und Rolllöcher miteinander verbunden waren.

In den 1920er Jahren übernahm eine bayrische Bergbau- u. Hüttengesellschaft den Betrieb, umfangreiche Modernisierungen folgten.

So wurde u. a. der Förderbetrieb in den Hauptstrecken elektrifiziert, teilweise die Stollen und Strecken nachgerissen und ein neuer tiefster Förderstollen aufgefahren.

Ab 1939 wurde eine Seilbahn projektiert und bis 1943 ausgeführt.

Nun konnte der bis dahin mühevoll mit Pferdefuhrwerken und kleinen Lastkraftwagen durchgeführte Transport der Erze von der Grube zur Hütte rationell durchgeführt werden, die Jahrestransportmenge der neuen Seilbahn betrug ca. 250000 Tonnen.

Mit zwei Ästen von den Hauptbetriebspunkten bis zum über zehn Kilometer entfernten Hüttenwerk war diese Bahn bis zur Einstellung des Grubenbetriebes 1969 in Betrieb. 

Abschließende Verwahrungs- u. Sicherungsarbeiten wurden noch bis 1972 durchgeführt, danach wurde es für lange Zeit still in dieser beschaulichen Landschaft.

Erst 1999 wurde ein Stollen des aus drei Betriebsabteilungen bestehenden Grubengebäudes auf der Suche nach einer versiegten Brauchwasserversorgung wieder geöffnet.

Einhergehend mit der Rekonstruktion der Wasserleitung wurden rund 600m der Stollenanlage aufgewältigt, dieser Teil kann seit 2001 von den Gästen eines anliegenden Hotels gefahrlos und unter sachkundiger Führung besichtigt werden.

 

Befahrungsausschnitte:

Das alte Erzbergwerk, Teil 1 - Von Sohle zu Sohle

Das alte Erzbergwerk, Teil 2 - Vom Talstolln in die Pfeilerkammerbaue

 

Mehr davon im zweiten Teil................