Goldbergbau bei Goldkronach/Oberfranken

Die goldführenden Quarzgänge im Goldberg bei Goldkronach im Fichtelgebirge entstanden auf einer geologischen Störung, der sogenannten Fränkischen Linie, einer der bedeutensten tektonischen Bruchzonen Europas.

Diese Linie trennt die älteren, harten Gesteine des Fichtelgebirges von den jüngeren und weicheren Gesteinen des Vorlandes.

An diesem Bruch in der Erdkruste senkte sich die Vorlandscholle, während sich jene des Fichtelgebirges hob.

Eine genaue Datierung über den Entstehungszeitraum der Goldvorkommen steht noch aus, jedoch kann angenommen werden, das sich im Zuge der Verwerfung in den Sedimenten und der austretenden Lava sowie thermalen Wässern die Goldanreicherungen gebildet haben.

Schon im 13. Jahrhundert wurde überall im Fichtelgebirge Bergbau auf Eisen, Zinn und Silber betrieben, der Goldbergbau von Goldkronach dürfte um 1340 begonnen haben.

Von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts befand sich der Goldkronacher Goldbergbau in der Hochblüte.

So besaßen unter anderem Goldschmiede aus Nürnberg, Bamberg und Erfurt Anteile an den Goldbergwerken und verarbeiteten das Material weiter.

In der Zeit der Hussitenkriege um 1430 und im 30jährigen Krieg kam der Goldbergbau völlig zum Erliegen.

Von 1792 - 1796 wirkte Alexander von Humbolt als Oberbergmeister in Goldkronach, führte technische und organisatorische Neuerungen im Bergbau ein und verhalf diesem so zu einer neuerlichen Blüte.

Mit einigen Höhen und Tiefen sowie einem Wechsel u. a. von Preußischem zu Bayrischem Besitz wurde der Goldbergbau bis zum Jahre 1861 fortgeführt. Sinkende Erträge, Probleme bei der Wasserhaltung und eine Vertaubung der Gänge beendeten in diesem Jahr den Goldbergbau.

Im Jahre 1907 bildete sich eine neue Gewerkschaft, die 1920 in die "Fichtelgold AG" überging. Gut hundert Personen fanden im Bergbau eine neue Arbeit, günstige und gewagte Prognosen machten die Aktien der "Fichtelgold AG" zum Spekulationsobjekt.

Wenige Jahre nach Gründung der Aktiengesellschaft geriet der Finanzier der "Fichtelgold AG" - das Stuttgarter Bankhaus Wittmann - in Zahlungsschwierigkeiten. Trotz zuletzt erzielter Erträge sackte der Wert der Aktie ab und der Bergbau mußte 1925 aufgegeben werden.

Weitere Versuche Ende der 1920er Jahre sowie in den 1930er Jahren scheiterten ebenso wie Probebohrungen in den 1970er Jahren.

Zu einer Wiederaufnahme des Goldbergbaues kam es nicht mehr.

Dem interessierten Besucher bietet sich heute die Möglichkeit, sich im Goldbergbaumuseum der Stadt Goldkronach zu informieren sowie am Goldberg das 2008 geschaffene Goldbergbauinformationszentrum nebst zwei wiederaufgewältigten Stollengruben - den "Mittlerer Name Gottes Stollen" und den "Schmutzlerstollen" - zu besuchen.

 

Weiterführende Links zum Thema:

 

www.goldbergbaumuseum.de/

de.wikipedia.org/wiki/Goldkronach

Das Infozentrum am Goldberg
Schachtkaue über dem Tagesschacht der Grube Name Gottes
Mundloch mittlerer Stollen Name Gottes
Mundlochbereich im mittleren Stollen Name Gottes
Mittlerer Stollen Name Gottes
Firstbau auf dem Name Gottes Gang
Geschlägelter Blindschacht
Abgebauter Gang
Mundloch Schmutzler Stollen
Rekonstruierter Erzschmelzofen am mittleren Stollen Name Gottes