Erzbergwerk Kovárská, CZ

 

Die ursprünglich Schmiedeberg genannte Ortschaft auf dem Kamm des böhmischen Erzgebirges wurde erstmals 1555 urkundlich erwähnt und erhielt ihren heutigen Namen Kovárská 1949 mit der Neubildung des Tschechoslowakischen Staates.

Wie viele andere Orte der Region - sowohl auf tschechischer wie auf deutscher Seite - verdankt auch Schmiedeberg seine Gründung dem dort seit dem frühen 15. Jahrhundert umgehenden Bergbau auf Eisenerz, Kupfererz und silberhaltigen Bleiglanz.

In den 1950er Jahren unternahm der tschechoslowakische Staat ein groß angelegtes Erkundungsprogramm nach sulfitischen Eisenerzen und Uran, wobei mittels Kernbohrungen und der Untersuchung von noch befahrbaren  alten Grubenbauen mehrere bauwürdige Magnetit führende Skarnerzlager (siehe auch Erzbergwerk Kupferberg/Médénec) sowie auch Fluß- u. Schwerspätgänge entdeckt wurden. 

Auf einem dieser sich bis unter deutsches Staatsgebiet erstreckenden

Fluß- u. Schwerspatgänge baut seit 2013 die Grube Niederschlag unweit der gleichnamigen sächsischen Ortschaft.

Der noch heute bestehende Schacht Kovárská mit seiner Schachthalle und dem Fördergerüst im Wald östlich des Ortes ist ein Objekt dieses 1954 gestarteten Erkundungsprogrammes.

Da die Schachtanlage nie über eine Versuchsförderung hinaus kam, beschränkten sich auch die Tagesanlagen auf das nötigste.

Neben einem heute noch vorhandenem (und unter Funktion stehendem) Trafogebäude mit anschließenden Büro/Aufenthaltsräumen bestanden lediglich hölzerne Baracken, selbst die Fördermaschine war in solch einem provisorischen Bau untergebracht.

Der 1956 geteufte Schacht erreichte eine Tiefe von 544m, war komplett eingebühnt und hatte mehrere vorgerichtete Sohlenanschläge.

Bis 1964 erfolgte auch ein Versuchsabbau auf Magnetit, dann wurden die Prospektionsarbeiten mangels Rentabilität aufgegeben und die Grube geflutet.

Ein geplanter ca. 3km langer Verbindungsquerschlag zur 3. Sohle der damals im Aufbau befindlichen Grube Kupferberg (Médénec) wurde dadurch nicht umgesetzt.

Heute dient der Schacht Kovárská  als Tiefbrunnen der Wasserwirtschaft und bleibt somit als einer der wenigen Zeugen des vorläufig letzten Eisenerzbergbaues im böhmischen Erzgebirge erhalten.

 

Schachthalle mit Fördergerüst und Trafostation mit Büro/Mannschaftsgebäude. Über eine weitere Bebauung kam der Betrieb nicht hinaus, sogar das Fördermaschinengebäude bestand aus Holz, heute nur noch anhand eines stark überwachsenen Fundamentes erkennbar.
Schachthalle und Fördergerüst, rundherum holt sich der Wald das ehemalige Bergwerksareal zurück.
Schachthalle mit Verladebühne und Fördergerüst. Der 544m tiefe Schacht dient heute als Tiefbrunnen der Wasserversorgung
Trafostation und Büro/Mannschaftsgebäude
Schachthalle und Fördergerüst, Südseite. Der ehemalige Standort des hölzernen Fördermaschinengebäudes (am linken Bildrand) ist völlig zugewachsen.
Kein Einblick möglich, gesichert wie ein Schweizer Tresor.