Himmelreichhöhle

 

Bei der Himmelreichhöhle handelt es sich um ein im Anhydrit und Gips gebildetes Laugungshöhlensystem, welches den größten natürlichen Hohlraum in einem Mittelgebirge Deutschlands birgt.

Entdeckt wurde die Höhle 1868 bei bergmännischen Vortriebsarbeiten für einen 268 Meter langen Eisenbahntunnel, dieser führt heute längs durch die vor dem Tunnelbau doppelt so große Höhlenhalle.

Das höhlenseitige Tunnelgewölbe wurde zu Anfang durch Reisigpackungen gegen Steinschlag geschützt und ab 1906 durch eine 6m starke Aufschüttung, was sich jedoch durch riesige niedergehende Deckenblöcke als unzureichend erwies.

Darauf hin trieb man 1937 einen 50m langen Versatzstollen oberhalb des Westportals des Tunnels und verbrachte durch diesen über 7000 m³ Versatzmaterial in die Höhle und auf das Tunnelgewölbe.

Um Setzungserscheinungen und Schäden am Tunnelbauwerk zu vermeiden, - hervorgerufen durch unterirdische Wasserzuflüsse und dadurch weiteren Auslaugung des Gipsgesteines, -wurde schon 1912 ein Wasserlösungsstollen mit zwei Flügelstrecken im Tiefsten neben der Höhle aufgefahren. Dabei wurden weitere kleinere Höhlengänge entdeckt.

Bis 1927 längte man den zuletzt knapp 800 Meter langen Wasserlösungsstollen immer wieder aus bzw. fuhr weitere Flügelstrecken auf.

Der Bahntunnel ist heute noch in Betrieb und eignet sich wenig als Zugang für einen Besuch der Höhle, da nimmt man besser den feuchteren und nicht so zugigen Weg durch den Wasserlöser.

 

 

Mundloch Wasserlösungsstollen
Der Höhleneingang für Bahnreisende