Schwerspatbergwerk WD

 

Der Bergbau am nordöstlichen Rand dieses Mittelgebirges hatte seine erste Blütezeit bereits Mitte des 15. Jahrhunderts.

Abgebaut und gefördert wurden Silber, Kupfer, Blei, Schwefelkies und Eisenerze.

In geringerem Umfang wurden auch Gold und Arsenkies gewonnen.

Der Bergbau auf Schwerspat / Baryt ist 1817 erstmals urkundlich belegt.

Zu dieser Zeit wurden die tagnahen Bereiche der Barytlager meist über kurze Stollen und kleine Schächte im Gang aufgeschlossen. Die Gruben wurden als Eigenlehnerbetriebe geführt.

Ab 1837 entstanden erste Gewerkschaften, die nun in größere Teufen vordringenden Abbaue konnten durch einen gemeinschaftlich betriebenen Wasserlösungsstollen enterbt werden.

Der stängelig und plattig vorkommende Schwerspat war in mehreren, von nur wenigen Zentimetern bis zu einem Meter starken halbsteil einfallenden und teils stark verdrückten Gängen und kleineren Nestern ausgebildet und im umgebenden Brauneisenstein gelagert.

Um 1900 endete die Hochzeit des Barytbergbaues in dieser Region,  der erste Weltkrieg und ein damit einhergehender Rohstoffmangel bescherten diesem Bergbau nochmals einen kurzen Auftrieb.

1933 wurde die letzte Schwerspatgrube stillgelegt, eine mangelhafte Qualität des Spates und in der Teufe nicht bauwürdige Vorräte ließen eine wirtschaftliche Fortführung des Bergbaues nicht zu.

Letzte Versuche 1936/37, im Rahmen der Autarkiebestrebungen des Dritten Reiches den Bergbau wiederzubeleben, scheiterten ebenfalls.

Erhalten haben sich bis heute recht hohe und große Fundament- und Mauerreste der zentralen Spataufbereitung, zahlreiche bis nach Übertage reichende und der illegalen Müllablagerung dienende Hochbrüche, Pingen und verbrochene Stollenmundlöcher.

Von den untertägigen Anlagen haben nur einige Strecken überdauert, der größte Teil des Grubengebäudes ist heute verbrochen und nicht mehr befahrbar.

 

 

 

Füllortbereich eines eintrümigen Blindschachtes