Schieferbergwerk AGF 

 

Die mächtigen Schieferlager in dieser auch vom Weinanbau geprägten Region wurden schon von den Römern genutzt.

Diese verwendeten den Schiefer bereits zur Dacheindeckung ihrer Bauten und als Tafelstein.

Archivalien belegen den Verkauf einer Schiefergrube im Jahre 1300, bereits 1355 wurde der Schieferzehnt (Abgabe a.d. Landesherren) für die Gruben niedergeschrieben.

Gewonnen wurde der qualitativ hochwertige Schiefer anfangs in offenen Brüchen.

Der Übergang zum Tiefbau vollzog sich um 1820.

Die Lage der Gruben an einem großen Fluss begünstigte schon sehr früh die Transportverhältnisse, mit Schiffen wurde der Schiefer kostengünstig bis Holland und in den Süden Deutschlands transportiert.

Mit dem Bau der Eisenbahn 1856 konnte die Transportleistung und der Radius der Absatzmärkte ab 1859 nochmals erheblich gesteigert werden, was sich u. a. in einer höheren Produktivität und Förderleistung der Schiefergruben auswirkte.

Um dem wachsenden wirtschaftlichen Druck der günstiger fördernden Gruben aus anderen Schieferregionen des Landes gewachsen zu sein, wurde 1889 unter dem Zusammenschluss von vier Einzelbetrieben die Schiefergrube AGF gegründet.

Produktionsschritte wurden zusammengefasst, das Grubengebäude und der Grubenbetrieb modernisiert.

Im Tagebau wurde ein Bremsberg und Sägemaschinen in Betrieb genommen.

1910 entstand eine Kompressorenanlage zur Erzeugung von Druckluft,

kurz darauf im Grubengebäude auf der Talstollensohle ein Turbinenkraftwerk mit 80m Gefälle zur Erzeugung von Strom.

1924 erfolgte die Anbindung an das öffentliche Stromnetz.

Die sogenannte Gründerzeit sorgte neben dem nun modernen Betrieb für eine Hochkonjunktur, 1913 beschäftigte die Grube 59 Arbeiter.

Eine erneute Hochzeit erlebte der Betrieb in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg, so waren 1951 96 Arbeiter in der Grube beschäftigt.

Mit Einführung des Kunstschiefers und im Zeichen der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1960er Jahre brach die Produktion drastisch ein und bescherte so mancher Grube das Aus.

Mit der Errichtung einer Schiefermühle und der Umstellung der Produktion auf Schiefermehl 1964 konnte der Betrieb der Grube AGF aufrecht erhalten werden.

1989 wird die untertägige Schiefergewinnung eingestellt, die Gewinnung im Tagebau besteht weiter.

Überkommen ist ein ausgedehntes Grubengebäude auf 4 Sohlen mit Hohlbauen, Strecken, Bandanlagen und einiger Technik.

Bestrebungen des Werkseigners, ein Besucherbergwerk auf dem Niveau der Talstollensohle einzurichten sind leider nicht über das Planungsstadium hinausgekommen.

Die Mundlöcher sind verschlossen, das Betreten des Werksgeländes ist für Unbefugte verboten!

 

Ausschnitte einer Befahrung:

Schieferbergwerk AGF