Flußspatgrube Cäcilia
Etwa 2,5 km nordwestlich von Stulln, am westlichen Rand des Wölsendorfer Flußspatrevieres, bestand die Grube Cäcilia.
In den 1950er Jahren war die Grube mit einer Tagesfördermenge von 120 Tonnen Spat das größte Flußspatbergwerk der Welt.
1933 wurden die beiden Kleinbergwerke Reichhart und Hochscheidt zur Grube Cäcilia vereinigt und ein neuer doppeltrümiger Schacht abgeteuft.
Er erreichte 1943 eine Teufe von 150 Metern, von der unterfahrenden 180m Sohle wurde der Schacht später hochgebrochen.
Im Füllortbereich der 180m Sohle entstand eine Pumpenkammer und im sieben Meter tiefer liegenden Schachtsumpf eine kurze Sumpfstrecke.
Über einen Blindschacht wurde die 290m Sohle aufgefahren und später im Unterwerksbau noch die 320m Sohle.
Mittels Untersuchungs- u. Wetterstrecken waren Baue der Grube Cäcilia mit den Nachbargruben Hermine, Erika und Hans durchschlägig.
Über dem Schacht stand ein für dieses Revier typischer Holzförderturm.
Eine Ausnahme machten hier die zur Grube Cäcilia gehörende Grube Heißer Stein (1972 stillgelegt) und die bei Stulln fördernde Grube Roland
(1961 stillgelegt) mit ihren stählernen Fördergerüsten.
Das Turmgerüst der Grube Roland kam 1976 zur Grube Hermine,
heute steht es leicht modizifiert auf dem Gelände des ehemaligen Besucherbergwerkes Reichhartschacht in unmittelbarer Nachbarschaft der Grube Cäcilia.
Anfang der 1940er Jahre kam eine eigene Spataufbereitung hinzu.
1973 wurde die Förderung wegen Erschöpfung der Lagerstätte eingestellt, 1975 die Wetterschächte verfüllt.
Der Förderschacht und das südliche Seilfahrttrum blieben bis 1987 als Wasserhaltungsschacht bis zur 180m Sohle für die benachbarte Grube Hermine offen.
Nach deren Stilllegung wurde der hölzerne Förderturm abgerissen und der Schacht verplombt.
Von der einst großen Bausubstanz auf dem weitläufigen Areal zeugen heute (2012) nur noch der Aufbereitungsturm, das Büro/Maschinenhaus sowie ein langgezogenes Werkstatt/Garagengebäude.
Auch diese Gebäude werden bald der Vergangenheit angehören.
Ein Ausflug auf das Gelände aus dem Jahre 2018:
Daten ergänzt und entnommen aus:
http://www.berthold-weber.de/w_caec.htm
Eine ausführliche Beschreibung zum Wölsendorfer Flußspatrevier findet ihr unter:
http://www.mineralienatlas.de/?l=306