Flußspatgrube Erna/Anna und Zentralaufbereitung

Die Grube befand sich ca. 1,5km nordöstlich von Stulln und somit im Zentrum des Wölsendorfer Flußspatrevieres.

1933 wurde ein erster Schacht auf den Ernagang abgeteuft, seine Teufe betrug 70 Meter.

Unter dem Namen Erna-Anna baute die Grube nach der Zusammenführung mit der Nachbargrube ab 1940.

1941/42 wird die Grube modernisiert, der Schacht für eine doppeltrümige Förderung nachgerissen und bis auf 110m Teufe niedergebracht.

Sohlen bestanden bei 45, 70 und 110 Meter.

Im Mai 1945 säuft die Grube infolge eines Stromausfalles durch Bombardierung des Energieversorgers ab.

1946 wird die Grube gesümpft und zur Wiederaufnahme der Flußspatförderung aufgewältigt.

1947/48 geht die Spatförderung wieder in Betrieb.

1953 wird der Schacht nochmals weitergeteuft und die 140mS aufgefahren.

Vom Förderturm führte die Grubenbahn auf Höhe der Hängebank über eine geschlossene Holzbrücke zum Waldhang und über eine Strecke von 300m am Stichgleis des Bunkerstollens vorbei und über eine weitere, längere Brücke zur Aufbereitung.

Der Bunker wurde über einen 20m höher liegenden von LKW befahrbahren Trichter beschickt, dann das zuletzt von der Grube Hermine stammende Fördergut über den Bunkerstollen zur Aufbereitung abgezogen.

1978 wurde das Bergwerk aus wirtschaftlichen Gründen gestundet, in Hoffnung auf eine Besserung der Weltmärkte werden nur nötige instandhaltungsarbeiten und die Wasserhaltung durchgeführt.

1981 wird die Grube wegen eines Tagesbruches auf dem Grubengelände vorzeitig und entgültig stillgelegt, der Förderschacht 1982 verwahrt.

Das hölzerne Fördergerüst hatte noch bis 2009 Bestand.

Auf dem Gelände des Bergwerkes befindet sich auch die 1940 errichtete Zentralaufbereitung.

Mit Stilllegung der Grube Hermine 1987 als letzte fördernde Grube* wurde auch die Aufbereitung geschlossen.

Erhalten haben sich bis heute (2012) der massige Baukörper der Aufbereitung, die seitlich angeordneten Rundeindicker sowie das Fördermaschinenhaus des Ernaschachtes.

Auch die Feldbahngleise am Waldhang lagen noch, wenn auch stark überwachsen.

Das Gelände befindet sich in Privatbesitz, Betreten verboten.

 

* Mit Schließung der Grube Hermine wurde auch das wohl kleinste Flußspatbergwerk Deutschlands - die Grube Helene (vulg. "Freitag") stillgelegt.

Das Ehepaar Freitag baute auf dem Grund eines alten Steinbruches bei Brudersdorf über einen Schrägschacht mit Haspelförderung in 15m und 22m Teufe Spat ab.

Das geringe Fördergut wurde dem der Grube Hermine beigegeben.

 

Bilder aufgenommen 1987

 

Daten entnommen aus.

http://www.berthold-weber.de/w_erna.htm

 

Eine sehr ausführliche Beschreibung zum Wölsendorfer Flußspatrevier gibt es hier:

http://www.mineralienatlas.de/?l=306

 

Der hölzerne Förderturm
Schachttore auf der Hängebank
Förderwagenrolle auf der Hängebank
Blick vom Förderturm auf die Aufbereitung und Brücke zum Spatbunker
Der 2009 abgerissene hölzerne Förderturm mit Fördermaschinenhaus. Die Hängebankbrücke viel bereits 2005 einem Sturm zum Opfer, sie stand links zum Waldhang.
Zentralaufbereitung mit Brücke zum Spatbunker. Die Brücke wurde 2012 abgebrochen.
Rundeindicker an der Zentralaufbereitung
Stollenmundloch des Bunkerstollens
Blick aus dem Spatbunkerstollen
Im Spatbunkerstollen, heute verfüllt und nicht mehr befahrbar.