Nürnberger Felsenkeller
In der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg befinden sich vor allem unter dem nördlichen Teil der Altstadt zahlreiche in den anstehenden Buntsandstein getriebene Felsenkeller.
Manche dieser Felsenkeller reichen bis zu vier Stockwerke (Sohlen) und 28 Meter tief unter die Erdoberfläche.
Ursprünglich zur Lagerung von Bier und auch Lebensmitteln ab 1380 angelegt, wurden viele dieser Einzelkeller von 1939 bis 1944 zu Luftschutzzwecken erweitert und durch Neuauffahrungen von Stollen und Treppenschächten miteinander verbunden. Pläne aus dieser Zeit, alle Felsenkeller unter der nördlichen Altstadt miteinander zu verbinden scheiterten an den verschiedenen Zuständigkeiten zwischen Hochbau- und Tiefbauamt sowie dem Mangel an Arbeitskräften und Baumaterialien.
So blieb es neben den bestehenden zahlreichen Einzelkellern bei der Anlage zweier getrennter großer Kellersysteme mit einer Gesamtfläche von 25.000 qm, heute das größte Felsenkellersystem Süddeutschlands.
In den Jahren des 2. Weltkrieges beherbergten diese Kellersysteme unter anderem Führungsstellen der Polizei, des Luftschutzes und auch der Verkehrsbetriebe.
Nicht zuletzt boten die Anlagen auch tausenden Bürgern Schutz vor den verheerenden Luftangriffen. So kam es in der gesamten Kriegszeit auch nur zu einem einzigen Bombendurchschlag in einen der Keller (Sörgelkeller), welcher durch eine darüberliegende offene Baugrube keine ausreichende Überdeckung hatte.
Das Kellersystem zwischen dem Albrecht-Dürer-Platz und der Agnesgasse nahe der Nürnberger Burg kann ganzjährig besichtigt werden, angeboten werden verschiedene Themenführungen:
https://www.historische-felsengaenge.de/
Nachfolgend einige Eindrücke aus diesem Teil der Nürnberger Felsenkeller:
Im folgenden einige Aufnahmen aus dem zweiten und größeren Felsenkellersystem zwischen dem Rathenauplatz und dem Maxtor, welches leider nur am Tag der offenen Tür für die Öffentlichkeit zugänglich war:
Übersichtsplan der Kelleranlagen unter der nördlichen Nürnberger Altstadt.
Links unterhalb der Burg das für die Öffentlichkeit zugängliche Kellersystem am Albrecht-Dürer-Platz, rechts das größere Kellersystem zwischen Rathenauplatz und Maxtor.
Der Plan sowie einige Infos zur Geschichte der Nürnberger Felsenkeller wurden dem Buch "Das unterirdische Nürnberg" von Walter Herppich, erschienen 1987 im Verlag A. Hofmann entnommen.